Problemy badawcze recepcji literatur obcych. Niemieckojęzyczni odbiorcy wczesnej liryki Tadeusza Różewicza w fazie intensywnej recepcji litetraury polskiej (tzw. „polskiej fali”)
Streszczenie
Das Schaffen von Tadeusz Różewicz ist dem deutschsprachigen Publikum seit seinem von Karl Dedecius ins Deursche libersetzten, 1965 veröffentlichren lyrischen Debiut-band Formen der Unruhe (Niepokój) bekannt. In die zweite Halfte der 60er Jahre fällt die Periode einer besonders intensive Auseinandersetzung mir seinem lyrischen Schaffen. Bei der Analyse der Rezeption der frühen Lyrik von Tadeusz Różewicz im Westdeutschland der 60er Jahre ist von zwei unrerschiedlichen Rezipienrenkreisen auszugehen, die die Gedichte des polnischen Dichters angesprochen haben. Der erste Erwarrungs-horizont, in den sich die Dichtung Różewiczs eingeschrieben hat, ist mir der Kahlschlaglyrik in Zusammenenhang zu bringen.
Horst Denkler vertritt die Meinung, dass die in Nachkriegsdeutschland ausgetragene Kahlschlag-Debatte in Różewicz „einen ähnlich argumenrierenden und handeln den Be-gleiter" fand. Der aus Łódź stammende Übersetzer der Formen der Unruhe, Karl Dede-cius gestand in einem Brief an den polnischen Autor, dass er in seinen Gedichten Aus-druck auch seiner eigenen Erfahrungen fand. „Sie sind 1921 geboren und ich bin 1921 geboren. Das macht uns zu Generarionsgenossen im engeren Sinn" – schrieb er in sei-nem Porträt Tadeusz Różewicz’ in Briefform.
Różewicz‘ Lyrik wurde somit nicht nur als Entgegnung auf Adornos Diktum von der Unmöglichkeit des Dichtens „nach Auschwitz" gedeutet, sondern die vom lyrischen Ich seiner Gedichte problematisierte traumatische und traumatisierende Kriegserfahrung bot auch (ungeachtet dessen, dass ihr Autor Vertreter der polnischen Kriegsgeneration: kämpfender Soldat der Heimatarmee und Überlebender gewesen ist) den Vertretern der deutschen Kriegsgeneration Identifizierungsmöglichkeiten an.
Während im Falle des ersten Rezipientenkreises die Wirkung des Debütbandes die Deutungssuche von Kriegserfahrung in den Gedichten des zum 'polnischen Kahlschlagdichters' erklärten polnischen Autors mitbedingte, lässt sich der zweite alternative Erwartungshorizont als 'Suche nach gemeinsamer Sprache' umschreiben. Mitte der 60er Jahre wurde die Lyrik von Hans Magnus Enzensberger zum Gegenstand einer Konrroverse, die zwischen Walter Höllerer und Karl Krolow ausgetragen wurde.
In der Debatte über die zeitgenossische deutsche Lyrik wurde Różewiczs Poetik zum wichtigen Argument für ihre Beachtung und Anerkennung. Enzensberger, Lyriker und Begründer der Zeischrift „Kursbuch", veröffendichte 1965 in ihrem erscen Juni-Heft u.a. Różewiczs Gedicht Non-stop-shows und schrieb somit den polnischen Autor in die Tradition der europäischen Avantgarde-Lyrik ein (Enzensberger sprach von der „lingua franca der europäischen Avanrgarde", die sich über alle Grenzen und Gegensätze hinwegzusetzen vermag). Der andere gewichtige Kontext, der die Veröffentlichung des „Kurbuchs“ begleitet hatte, war der Frankfurter Auschwitzprozess, der eben zu Ende ging, und zur Aktualisierung des Problems der Konfrontation mir den Spuren der grausamen Vergangenheit in der Gegenwart (welche zu einer der Erfahrungsebenen des lyrischen Ich in Non-stop-shows gehört) führte.
Diese auf zwei konkrete Rezipientenkreise im Jahre 1965 fokussierte Betrachtung elaubt die jeweiligen Erwartungshorizonte auf ihre Implikationen für die Wahrnehmung der Formen der Unruhe zu befragen und Hypothesen hinsichtlich möglicher Aufnahme anderer Werke (neben Lyrik auch Dramen und Prosa) aufzustellen.
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