Auf der Suche nach Vorhergesehenheit: Internationale Umfragen in der islamischen Welt

Abstract
Die Terroranschläge vom 11. September lenkten die Weltaufmerksamkeit nicht nur auf globale Sicherheitspolitik, sondern auch auf den Islam. Es tauchten Fragen auf, die man vorher nie stellte, weil es weder Interesse noch Ursache gab. Im Mittelpunkt stand die Frage, was die Moslems denken, und genauer: was denken sie über uns? Zu Hilfe eilten internationale, vor allem amerikanische Forschungszentren, die sich mit Meinungsforschungen beschäftigten. Das Forschungsgebiet war noch neu und das Forschungsziel hehr, notwendig und Aufsehen erregend. Bis heute sind dutzende internationale Umfragen entstanden, die die islamische Welt sorgfältig untersuchen. Alle bieten ihre Antworten zu den die Welt umtreibenden Fragen, die sich auf den Islam und seine Anhänger beziehen. Tatsächlich eröffnen die Meinungsforschungen neue Perspektiven. Moslems werden nämlich befragt und ihre Antworte statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse sollten mit einem hohen Wahrscheinlichkeitsgrad zeigen, was die Moslems fühlen, ahnen und wollen. So werden sie vertrauter, aber auch vorhersehbarer. Dieser Artikel bietet einen Überblick, nicht unbedingt über die Ergebnisse selbst – obwohl viele sehr interessant und in gewissem Maß auch überraschend sind – sondern über die Hintergründe. Wer forscht und was will man damit erreichen? Wo und wonach wird gefragt, was für Themenbereiche stehen im Vordergrund? Das sind die wesentlichen Hintergrundfragen, die auf die dringendsten Sorgen des Westens im Bezug auf den Islam hinweisen. Schließlich sollte man sich auch bewusst sein, mit welchen Problemen und Gefahren sich die Forscher zu helfen wissen müssen.
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Citation
Górak-Sosnowska Katarzyna, Auf der Suche nach Vorhergesehenheit: Internationale Umfragen in der islamischen Welt, Studia Arabistyczne i Islamistyczne 13, 2007, pp. 58-68